Wenn eine sehr gedrückte Stimmung oder Trauer kein nur vorübergehender Gefühlszustand ist, sondern sehr ausgeprägt und lang anhaltend, könnte es sich um eine Depressive Störung der frühen Kindheit handeln. Weitere Hinweise geben vegetative Symptome wie Schlaflosigkeit, ein reduziertes Aktivitätsniveau oder ein verminderter Appetit. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder etwa ab dem Alter von vier Jahren an depressiven Störungen leiden können, die dem Bild im Erwachsenenalter erstaunlich ähnlich sind. Häufig tritt die Störung bei jungen Kindern in einer Kombination mit einer Angststörung oder einem ADHS auf.
Zeigen Kinder schwere, häufige und intensive Wutausbrüche, verbunden mit einer anhaltend gereizten oder ärgerlichen Stimmung, kann es sich ebenfalls um eine affektive Störung handeln. Dann sprechen wir von einer Dysregulierten Ärger- und Aggressionsstörung der frühen Kindheit.
Beide Störungen sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, da sie erhebliches Leid bei den Kindern verursachen und ihre Beziehungen stark beeinflussen können. Die Fähigkeit zur angemessenen Regulation von Gefühlen ist ein wichtiger Faktor für eine gesunde Weiterentwicklung, beziehungsweise im Umkehrschluss beim Fehlen dieser Fähigkeit ein Risiko für die Chronifizierung einer psychischen Störung.